Breitkopf & Härtel übersenden eine Aufstellung über Partituren von Werken Mozarts,
die Reinecke zur Edition vorliegen oder noch bestellt werden
Transkript
14. Januar 1879
Sehr geehrter Herr Capellmeister!
Fänden Sie neben Ihrer anstrengenden Thätigkeit noch etwas Musse an der Mozart-Ausgabe
zu arbeiten und die Revision der Concertserie vollends zu bewerkstelligen, es würde uns und der Ausgabe dies wesentlich nützen. No. 5. 6 und 23 bilden gegenwärtig die einzigen Lücken in Serie XVI. Autographe waren
leider nicht zu beschaffen (wir haben heute allerdings noch einen letzten Vermerk
betreffs K. 176 und 488 gemacht) glauben jedoch mit Revision betreffender Nummern
nicht gerade auf das Resultat warten zu sollen. Als Vorlage befinden sich folgende Ausgaben in Ihren Händen: K. 175. 1.) Köchelhandschrift. 2.) Abschrift aus der Berliner Bibliothek 6/11 78. 3.) André’sche Partitur-Ausgabe. 28/11 76. K. 238. 1.) Druckvorlage von Richault in Paris 28/11 76. 2.) Br. & H’s Stimmen 28/11 76. 3.) Abschrift aus
d. Berl. Bibl. 6/11 78. / K. 488. 1.) Druckvorlage von André Partit. 2.) Br. & H.’s Stimmen in duplex. Auch von Serie XVII, Kammermusik, fehlen nur noch zwei Nummern – K. 254 und 548. Auf
das Autograph ist nicht zu rechnen und wäre es daher wünschenswerth, die Ihnen vorliegende
Br. & H.’sche Partiturausgabe gleich als Stichvorlage einzurichten. (Peters Ausgabe
wird sich ebenfalls unter dem übersandten Material vorfinden.) Aus Serie XVIII Violinsonaten, erhalten Sie in den nächsten Tagen Partiturvorlagen
der Nummern 5–10 K. 10. 11. 12. 13. 14. 15. Füglich erlauben wir uns betreffs der 2. Symphonie aus Serie VIII K. 17 zu bemerken,
dass nach unserer Liste ausser einer Abschrift der Berliner Bibliothek Köchels Handschrift
als Vorlage Ihnen übersandt wurde. Nach Revision dieser Nummer könnte eine grössere
Abtheilung der Symphonien druckfertig gemacht werden. Wir empfehlen uns Ihnen hiermit aufs Beste und zeichnen
In bekannter Gesinnung Ihre ergebenen Breitkopf & Härtel
