D-LEsta, 21081 Breitkopf & Härtel, Leipzig, 0215 Kopierbuch G, 19. Oktober–5. Dezember 1877, Bl. 850
- Titel
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- 1877-11-28 Breitkopf & Härtel an Carl Reinecke
- Signatur
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- D-LEsta, 21081 Breitkopf & Härtel, Leipzig, 0215 Kopierbuch G, 19. Oktober–5. Dezember 1877, Bl. 850
- Ort des Bestandes
- Bestand
- Absender
- Ort des Absenders
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- Leipzig
- Empfänger
- Ort des Empfängers
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- Leipzig
- Sprache
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- Deutsch
- Inhalt
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- Breitkopf & Härtel erkundigen sich zu Reineckes Kapazitäten, die Edition von Mozart-Symphonien für den verstorbenen Julius Rietz zu übernehmen, sowie zu weiteren die Mozart-Gesamtausgabe betreffenden Fragen. Außerdem übersenden sie Fragen von Ernst Rudorff zur Edition der Balladen von Chopin und bitten um ein Gutachten zu einer Komposition Alfred Jaëlls
- Transkript
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- 28. November 1877
Sehr geehrter Herr Kapellmeister,
Durch den Tod von Julius Rietz ist die Gruppe der Mozart’schen Symphonien ihres Redactors verlustig geworden. Wir stellen hierdurch die Anfrage an Sie, ob Sie zu dem bedeutenden Antheil an der Redaction der Mozart-Ausgabe, den Sie bereits auf sich genommen haben, diese Gruppe oder einen Theil derselben noch auf Ihre Schultern nehmen wollen.
Zugleich erbitten wir Ihre Meinungsäußerung darüber, ob es Ihnen erwünscht scheint, daß von sämmtlichen Mozart’schen Clavier-Concerten die Principalstimme veröffentlicht werde. Wir haben uns
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bei Ausgabe des Mitarbeiter-Programms und des Prospectes für das Publicum es frei gehalten, Stimmen der einzelnen Werke zu veröffentlichen oder nicht. Infolge dessen haben wir bei den Stimmen überhaupt größere Freiheit und es würde sich fragen, ob man nicht die Klavierstimme in etwas anderer Gestalt auszugeben haben würde als sie in der Partitur lautet, nämlich mit eingefügten arrangirten Tuttis und mit allerhand für den praktischen Gebrauch erwünschten Bezeichnungen, in ähnlicher Weise wie Sie in früherer Zeit bereits eine Anzahl Mozart’scher Concerte herausgegeben haben. Es könnte sein
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daß eine Anzahl Jugendwerke sich hierzu nicht eignet. Wir bringen die Angelegenheit schon jetzt zur Sprache, weil wir Ihnen keine doppelte Arbeit machen möchten, da im Falle gleich bei der redactionellen Behandlung der Partitur die Stimme entsprechend abgeändert werden könnte.
Ferner erlauben wir uns die Anfrage, ob es Ihnen wünschenswerth erscheint, daß das eine oder das andere Concert in vollständigen Stimmen gestochen werde, wenn Aussicht darauf ist, daß es auch in den öffentlichen Concerten zum Vortrag käme. Außerdem bitten wir Sie darauf zu achten, ob bei den bereits erschienenen
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Stimmen einzelner Concerte eine conforme Gestaltung nach der neuen Partitur wünschenswerth und möglich erscheint durch einfache Correcturen auf den vorhandenen Platten.
Herr Professor Ernst Rudorff hat uns gelegentlich der Redaction Chopin’scher Balladen, da er einige Punkte geltend gemacht hatte, die ihm zunächst zweifelhaft erschienen, dieselben auf unsere Bitte aufnotirt. Wir legen Ihnen dieselben hier vor und erlauben uns anzufragen, ob diese Anforderungen auch von Ihnen getheilt werden resp. was Sie noch außer diesen Punkten betont zu wissen wünschen würden.
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Sie würden uns zu Dank verpflichten durch ein Wort über das beiliegende Stück von Jaell Op. 47 „Gebet aus Richard Wagner’s Lohengrin“, ob Ihnen dasselbe als eine selbständige Composition erscheint und ob dasselbe derartig wirkungsvoll für das Publicum gemacht zu sein scheint, daß eine größere Gangbarkeit der Pièce vermuthet werden kann.
In Hochachtung
Ihre ergebenen
Breitkopf & Härtel
- 28. November 1877
- Umfang
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- 5 Seiten
- Bemerkung
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- Handschrift
- Alfred Jaëll: „Gebet aus Wagner’s Lohengrin“ war bereits 1855 bei Hofmeister in Leipzig erschienen.
- Datum
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- 28.11.1877
- Personenreferenz
- Werkreferenz
- Schlagworte
- Bearbeiter
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- mayer
- Bearbeitungsstatus
-
- fertig
- Statische URL
- https://musiclpz.dl.uni-leipzig.de/receive/MusicLpzLetter_letter_00001117
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