D-LEsta, 21081 Breitkopf & Härtel, Leipzig, 0199 Kopierbuch E, 30. August–2. November 1875, Bl. 98
- Titel
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- 1875-09-07 Breitkopf & Härtel an Carl Reinecke
- Signatur
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- D-LEsta, 21081 Breitkopf & Härtel, Leipzig, 0199 Kopierbuch E, 30. August–2. November 1875, Bl. 98
- Ort des Bestandes
- Bestand
- Absender
- Ort des Absenders
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- Leipzig
- Empfänger
- Sprache
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- Deutsch
- Inhalt
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- Breitkopf & Härtel stellen ihr Vorhaben einer Mozart-Gesamtausgabe vor und fragen bei Reinecke an, ob er die Edition der Klaviermusik und -konzerte zu übernehmen bereit ist
- Transkript
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- 7. September 1875
Sehr geehrter Herr
Wir haben uns entschlossen eine Gesammtausgabe der Werke W. A. Mozart’s zu veröffentlichen und stellen an Sie das Ersuchen uns zum Zwecke der Herausgabe Ihre Unterstützung zu gewähren.
Die Mozartausgabe soll sich der Beethovenausgabe zur Seite stellen; die bereits veröffentlichten 8 Opern-Partituren in kritischer Revision von Dr. J. Rietz werden Bestandtheil der Gesammtausgabe bilden. Da die Redactionsarbeit die Kraft eines Mannes bei Weitem übersteigt, sind wir veranlasst die verschiedenen Gruppen von Musikwerken in die Hände zu legen, denen sie nach ihrer besonderen Art am Besten anvertraut sind.
An Sie ergeht nun die Bitte, die Musik für ein Clavier zu zwei und zu vier Händen und für zwei Claviere sowie auch die Clavierconcerte – Köchels Katalog Serie X–XIII und XXIII No. 26 bis Schluss – zur kritischen Revision zu übernehmen. Damit eine Einheit in der Redaction gewahrt werde, haben wir Herrn GM. Dr. Rietz ersucht die Grundzüge aufzuzeichnen für das Revisionswerk, wie dieselben im bereits veröffentlichten Theile Geltung gehabt haben, und wie sie für eine gleichmässig durchzuführende Gesammtausgabe wünschenswerth sind, ähnlich wie Derartiges in die Statuten der Bach-Gesellschaft aufgenommen worden ist.
Zunächst denken wir nur an eine Partitur-Ausgabe, doch wird immerhin
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der Umfang derselben dem der Beethoven’schen Partituren und Stimmen gleichkommen; nehmen wir noch hinzu dass nur ein kleiner Teil der Mozart’schen Werke zusammengehalten mit der Gesammtzahl derselben populär geworden und verbreitet ist, so dass sogar ein Dritttheil aller Werke noch nie gedruckt wurde, so erscheint das Unternehmen wahrlich nicht leicht, ja ohne hochliberale Unterstützung würde es als Verlagsgegenstand schlechthin unmöglich sein.DaSo können wir denn, obgleich es sich um ernste kritische Arbeit handelt, – wir müssen wo immer möglich Heranziehung der Urschriften ins Auge fassen – kein bedeutendes Honorar bieten, müssen uns vielmehr auf das Honorar beschränken, was bei der Beethoven-Ausgabe galt – 6 Mark für den Musikbogen zu 4 Metallplatten.
Wir haben den Plattenumfang aller Werke ziemlich genau vorveranschlagt; hiernach würde der Ihnen zugedachte Antheil über 2000 Platten ausmachen.
Mögen Sie uns mit einer zusagenden Antwort erfreuen; wir werden es dankbar anerkennen wenn Sie auch in diesem grossen Unternehmen uns nach Kräften unterstützen.
In hoher Achtung Ihre ergebenen
Breitkopf & Härtel
- 7. September 1875
- Umfang
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- 2 Seiten
- Bemerkung
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- Handschrift
- Datum
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- 07.09.1875
- Personenreferenz
- Schlagworte
- Bearbeiter
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- mayer
- Bearbeitungsstatus
-
- fertig
- Statische URL
- https://musiclpz.dl.uni-leipzig.de/receive/MusicLpzLetter_letter_00000995
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