Wilhelm Volkmann macht einen Vorschlag zur Rücksendung von Autographen und erkundigt
sich nach Reineckes Kapazitäten zur Revision von Kompositionen von Franz Schubert
Transkript
13. April 1871
Hochgeehrter Herr!
Heute war Ihr kleiner Sohn bei uns und überbrachte den Band mit diversen Autographen
welchen Herr George Powell s. Z. zur Ansicht einsandte mit dem Bemerken, daß wir die
Rücksendung durch Novello, Ewer & Co. bewirken möchten. Sie wollen es uns nicht verübeln wenn wir Anstand nehmen dem ohne Weiteres zu entsprechen.
Der Band repräsentiert den Werth von mindestens einigen hundert Thalern, wir halten
es für gewagt denselben einfach als Beischluß zu befördern, da ein etwaiger Verlust
unersetzlichen Schaden anrichten würden. Wir meinen der Band sollte mit directer Post unter Angabe eines namhaften Werthes
an den Besitzer zurückgestellt werden, dies würde eine gewisse Garantie dafür geben,
daß der Band sicher in die Hände des Adressaten zurück käme. Sie haben wohl die Güte uns zustimmenden Falles die genaue Adresse des genannten Herren
wissen zu lassen. Wir benutzen diese Gelegenheit zu einer Anfrage. Es liegen wieder einige Hefte Schubert’scher
Compositionen in 2ter Correctur vor und dürfen wir Ihnen dieselben senden damit Sie
gelegentlich die letzte Revision vornehmen können? Sollten Sie hierzu weder Zeit noch
Lust haben so bitten wir Sie diese Frage als nicht geschehen zu betrachten, wir möchten
Ihnen in keiner Weise / unbequem werden. Mit dem Wunsche, daß unser Brief Sie bei bestem Wohlsein antreffen möge empfehlen
wir uns Ihnen
hochachtungsvoll ergebenst pp. Breitkopf & Härtel W. Volkmann
