D-LEsta, 21081 Breitkopf & Härtel, Leipzig, 0167 Kopierbuch C, 25. Mai–13. August 1870, Bl. 61
- Titel
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- 1870-05-30 Hermann Härtel an Carl Reinecke
- Signatur
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- D-LEsta, 21081 Breitkopf & Härtel, Leipzig, 0167 Kopierbuch C, 25. Mai–13. August 1870, Bl. 61
- Ort des Bestandes
- Bestand
- Absender
- Ort des Absenders
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- Leipzig
- Empfänger
- Sprache
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- Deutsch
- Inhalt
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- Hermann Härtel übersendet verschiedene Kompositionen mit der Bitte um Begutachtung
- Transkript
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- 30. Mai 1870
Hochgeehrter Herr,
Hierbei erlauben wir uns Ihnen einige musikalische Manuscripte vorzulegen, über welche uns Ihr Urtheil sehr wünschenswerth ist. Sie haben diese Sachen theilweise neulich schon gesehen, es ist uns aber auch bei diesen nicht möglich die Gegenstände ohne eine nochmalige Vernehmung mit Ihnen zu erledigen.
1.) Die Bearbeitung eines Chopin’schen Walzers von Josephi. Als Sie dieses Manuscript neulich sahen, kam es uns nur darauf an, zu wissen, ob es ein Arrangement des betreffenden Walzers sei, da der Verfasser es in fremdem Verlage herausgeben wollte. Letzteres mußten wir abschlagen und nun hat er es uns selbst zum Verlage angeboten. Jetzt handelt es sich also darum, ob die Bearbeitung Werth, nämlich instructiven Werth hat, denn so ist es ja wohl gemeint.
2.) Drei Arrangements für Pianoforte von Wild[…], Ciaconna von Bach, Allegro aus einer Bach’schen Sonate und zwei russische Lieder: Im Bezug auf die Bach’schen Sachen sagten Sie uns, wenn wir uns recht entsinnen, eines davon wäre bereits für Clavier erschienen, das andere würde Herr Pauer uns in seinem Arrangement anbieten; bei der flüchtigen Besprechung ist uns aber
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das Nähere nicht in der Erinnerung geblieben. Hierüber also erbitten wir uns eine gef. Nachricht. Wollten Sie uns zugleich ein Wort sagen wie die Arrangements Ihnen behagen, so wäre uns das jedenfalls lieb, weil Herr Wild[…] sich auch zu anderweiten Arrangements erbietet.
3.) Ob wir Sie mit dem Brodmann’schen Lehrgange bemühen sollen, wissen wir kaum. Es sind zwei Anfangshefte eines größeren Werkes, welche wir nur übernehmen würden, wenn die Vorlage sich wirklich vor andren ähnlichen auszeichnet. Haben Sie Zeit und Lust, einen Blick hinein zu thun, so werden wir es Ihnen danken; passt es Ihnen nicht, so wollen wir suchen, anderweit zum Ziele zu gelangen.
4.) Herr Lacombe, von welchem ein Trio vorliegt, ist ein Franzose, welcher dann und wann Musikalien bei uns bestellt; wir glauben ein Privatmann, wenigstens hat er sich nicht als Musiker zu erkennen gegeben. Von der Herausgabe seines Trios könnte natürlich nur die Rede sein, wenn es sehr interessant erschiene. Wir hoffen, das Stück soll Ihnen keine großen Beschwerden machen.
5.) endlich bietet Herr Hüllweck in Dresden Stücke für Pianoforte und Violoncell und ein Arrangement der Kinderscenen von Schumann für Violine und Pianoforte
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an. Letzteres würde sich wohl ausreichend verkaufen, wenn es hübsch gemacht wäre. Die Originalstücke für Pianoforte und Violoncell müßten freilich ein entschiedenes Interesse haben, um sie zu übernehmen.
Wollten Sie uns Ihre Ansicht über diese Gegenstände eröffnen, so werden wir Ihnen sehr dankbar sein. Ich werde mir erlauben, in einigen Tagen anzufragen.
Hochachtungsvoll und ergebenst
H. Härtel
- 30. Mai 1870
- Umfang
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- 3 Seiten
- Bemerkung
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- Handschrift
- Paul Lacombe: „Trio (G)“ op. 15 erschien im Verlag im Juni 1871.
Ferdinand Hüllweck: „2 Stücke für Violoncello mit Pianoforte (Preghiera, Capriccio)“ op. 15, ebenso seine Bearbeitung von Robert Schumanns „Kinderszenen“ erschienen im Februar 1871 im Verlag. - unklar: Josephi, Wild[...], Brodmann
- Datum
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- 30.05.1870
- Personenreferenz
- Werkreferenz
- Schlagworte
- Bearbeiter
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- mayer
- Bearbeitungsstatus
-
- fertig
- Statische URL
- https://musiclpz.dl.uni-leipzig.de/receive/MusicLpzLetter_letter_00000854
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