Clara Reinecke bittet um Einzelausgaben verschiedener Werke ihres Vaters
Transkript
Leipzig, Grassistrasse 24 III, Donnerstag, 9. Juli 1925
Sehr geehrter Herr Geheimrat,
die auf Blatt II verzeichneten Werke meines Vaters besitze ich nur in schweren Bänden.
Da ich für einen Landaufenthalt eingeladen worden bin zu einer einstigen Schülerin
meines Vaters, die eine vorzügliche Musikpädagogin ist, würde ich diese Werke so sehr
gern in Einzelheften mit auf die Reise nehmen, Ende dieses Monats. Deshalb wage ich
die Bitte, ob Sie mir etwa ein oder das andre Werk gütigst zur Verfügung stellen könnten. Zunächst bin ich freilich noch vier Tage abwesend, von Sonnabend, den 11. bis Dienstag,
den 14. bei Fräulein C. Wundt in Grossbothen, Mittwoch, den 15. wieder Grassistr.
24 III. Vielleicht hätten Sie dann die Güte, mich / wissen zu lassen, ob und wann ich etwas von den Noten bei Ihnen abholen dürfte. Nur weil sich kurz vor längerer Abwesenheit die Arbeit stets ausserordentlich häuft,
erlaubte ich mir heute schon Ihnen mein Anliegen mitzuteilen.
Verbindlich grüssend, in vorzüglicher Hochachtung Clara Reinecke / II Zweihändig. Larghetto aus dem Krönungs-Concerte (D dur No. 20) von Mozart, für Concertvortrag
von Carl Reinecke. op. 57. Alte und neue Tänze. (besonders gern hätte ich No. 2: Courante (D moll) op. 136. Sechs Miniatur-Sonaten für das Pianoforte. Als Vorbereitung für des Componisten
Sonatinen op. 47 und 98. op. 209. Schlichte Weisen. Zehn leichtere Klavierstücke.
Vierhändig. op. 177. Glückskind und Pechvogel. op. 181. Zehn kleine Fantasien über deutsche Kinderlieder.
