Margarethe Reinecke dankt für die Anteilnahme am Tod ihres Mannes und erkundigt sich,
ob eine von ihm begonnene Besprechung der Mozart-Klavierkonzerte honoriert werden
könnten
Transkript
Leipzig, 16. März 1910
An die Herren Inhaber der Verlagsfirma Breitkopf & Härtel
Sehr geehrte Herren!
Gestatten Sie, daß ich Ihnen zunächst meinen tiefgefühltesten Dank ausspreche für
die warmen Worte die Sie mir nach dem Tode meines geliebten Mannes geschrieben haben
und die meinen lieben / Verstorbenen so ehrten, ich werde sie immer in dankbarem Herzen tragen. Dann erlauben Sie mir auf eine geschäftliche Angelegenheit überzugehen, mit der sich
mein lieber Mann, bis zum letzten Tage vor dem Ausbruch seiner Krankheit, beschäftigt
hat. Auf Ihren Wunsch hat mein Mann seiner Zeit eine Besprechung der Mozart’schen Concerte
begonnen, zu der Sie ihm die Unterlagen gütigst zuschickten. Nun ist die Arbeit, die ich meinem Manne abschreiben mußte, da er eine geschwollene
Hand hatte und sein Concept nicht selbst abschreiben wollte / [94] bis einschließlich des Concertes No. 24 fertig. Die darin enthaltenen Notenbeispiele
sind alle von meines Mannes eigener Hand. Bitte, wollen Sie mich gütigst wissen lassen, ob Sie auf die Arbeit reflectiren obgleich
die 4 letzten Concerte fehlen? Betreffs der Honorirung bitte ich die geehrte Firma
mir ihre Vorschläge machen zu wollen, die Arbeit umfaßt 12 eng geschriebene Folioseiten.
