Carl Reinecke übersendet den dritten Band seiner Kinderlieder und bittet um einen
Honorarvorschlag
Transkript
Leipzig, 25. Januar 1909
Sehr geehrte Herren!
Anbei übersende ich Ihnen den gewünschten dritten Band der Kinderlieder. Er enthält
11 Lieder, die mit dem Ihnen bereits zu eigen gehörenden Liede „Vor Weihnachten“ ein
Duzend [!] ausmachen, und ein „Laienbrevier für kleine Leute“, enthaltend 10 Sprüche.
Was das Honorar anlangt, so werden Sie aus dem Verlagsschein von Reklam ersehen haben,
daß ich inbetreff „Kinderlieder“ sehr verwöhnt bin, und kann ich hinzufügen, daß ich
von amerikanischen Verlegern stets dasselbe Honorar erhalten habe. Dennoch möchte
ich Ihnen gegenüber nicht ein ähnliches Honorar erbitten, andererseits aber auch,
wie wohl ein jeder gerne die Früchte seiner / Arbeit ernten, was ja dem Componisten bei seinen größeren Werken zumeist versagt ist.
Daher ersuche ich Sie freundlichst mir Ihrerseits einen für beide Theile annehmbaren
Vorschlag zu machen. Einem solchen entgegen bin ich sehend bin ich
