Carl Reinecke informiert über die Fertigstellung der Sammlungen "Himmlische Musik"
und "Jungbrunnen", macht Vorschläge für zwei weitere Sammlungen und bittet um die
Zusendung von Notenmaterial
Transkript
Leipzig, 5. Juni 1903
Sehr geehrte Herren!
Ich beehre mich Ihnen mitzutheilen, daß ich die sechs Hefte „Himmlische Musik“ fertig
gestellt habe; nur möchte ich bitten, mir von Beethoven’s Trauer-Cantate den Clavier-Auszug
(oder auch nur das Recitativo „Er schläft“ allein) und von Schumann’s Genovefa die
Platten 72 und 73 des Clavier-Auszuges zu senden. Ich hoffe, daß Sie im Uebrigen keine
Lücke finden werden. Ferner habe ich den zweiten Band vom Jungbrunnen fertig gestellt.
Irre ich nicht, so sind es jetzt 48 Nummern. Endlich übersende ich Ihnen noch / die Entwürfe für den Inhalt der Skandinavischen Musik und des Hefte für Familienfeste.
Die erste Sammlung anlangend, so möchte ich um noch mehr Material bitten. Da die aufgezeichneten
11 Nummern Ihnen schwerlich genügen werden: Ich habe es vermieden, die Stücke welche
im Gade-Album sind, wiederum aufzunehmen und ebenso glaubte ich nicht allzu viele
Nummern aus Emil Hartmann’s Sammlung herausnehmen zu dürfen. Vielleicht dürfte ich
[Bl. 69] um \Gade’s/ Volkstänze Op. 62 und um dessen „Holbergiana“ in 2händigem Clavierauszuge
bitten? Ferner um J. P. E. Hartmann 2 dänische Lieder (F. 7604) Carl Helsted 6 Gesänge
(F. 6889) Kuhlau Op. 15 Variationen über ein norwegisches Lied Op. 22 Variationen
über ein dänisches Lied. Weyse Ouv[erture] „Ludlams Höhle“ Ouv[erture] „Faruk“ Von
Halfdan Cleve erhielt ich nur Op. 4 No. 2, welches reichlich schwer ist, vielleicht
sind die drei anderen Nummern geeigneter.
In vorzüglicher Hochachtung ergebenst Carl Reinecke
