Carl Reinecke leitet Lieder seines Schülers Edmund Uhl weiter und empfiehlt den Druck
seines eigenen Lieds op. 81 Nr. 1 als eigenständigen Verlagsartikel
Transkript
Leipzig, 26. April 1901
Sehr geehrter Herr Hofrath!
Herr Edmund Uhl in Wiesbaden, mein dereinstiger Schüler, welcher als Componist schon
manchen schönen Erfolg zu verzeichnen hat, übersandte mir einige Lieder mit der Bitte,
sie Ihnen zum Verlage zu empfehlen. Ich beehre mich nun Ihnen die Lieder nebst dem
Begleitschreiben des Componisten zu übersenden und füge hinzu, daß die Lieder durchweg
die große Tüchtigkeit des Componisten documentiren und auch modern genug sind, um
in der Gegenwart / zu interessiren. Ich benutze die Gelegenheit um Ihnen mitzutheilen, daß Herr Emil
Pinks mir unlängst sein Bedauern darüber aussprach, daß No. 1 aus meiner „Novelle
in Liedern“ Op. 81 nicht einzeln zu haben sei. Herr Pinks singt speciell dieses Lied
sehr oft, und hat man ihm alsdann wiederholt geklagt, daß es einzeln nicht zu haben
sei. Sehr dankbar wäre ich Ihnen, wenn Sie die Güte hätten Ihren Entschluß betreffs der / 10) Uhl’schen Lieder dem Componisten direct mitzutheilen.
In vorzüglicher Hochachtung Ihr ganz ergebener Carl Reinecke
