Carl Reinecke bedankt sich für eine Einladung, leitet einen Urlaubsantrag von Henri
Petri weiter und diskutiert diverse Einladungen zur Eröffnung des Neuen Gewandhauses
Transkript
5. Dezember ?
Geehrter Herr Consul!
Zunächst bitte ich um Verzeihung, wenn unser Dank für Ihre gütige Einladung zum 11t.
d. s. spät eintrifft. Ich hoffe, daß ich alle vorhergehenden Strapazen so gut überstehe,
daß wir derselben ohne Gewissensbisse werden folgen können. – Von Concertmeister Petri bin ich um Urlaub für den ersten Januar gebeten worden und
sendet er mir heute wieder einen dringenden Brief mit der Bitte um schleunige Erlaubniß-Ertheilung.
Den Brief lege ich bei. Ohne die Autorisation der Concert-Direction (S. 5, Bl_004) möchte ich aber die Erlaubniß nicht ertheilen, so ungern ich sie auch versagen würde,
deshalb bitte ich um Ihre Entscheidung. Ist es wohl möglich gewesen, für an Herrn
Musikdirektor Heinrich Zöllner aus Dorpat eine Einladung zu erlassen oder könnte es
noch geschehen? Ich sprach Ihnen schon vor Wochen davon und Sie hielten es damals
für möglich. Auch der Musikdirektor Ivar Holter aus Christiania hat sich deshalb an
mich gewandt; ich erwähne es nur, ohne es zu befürworten. Er betont, daß er Berichterstatter
für Skandinavische Zeitungen sei. Das thun freilich ziemlich alle, die sich an mich
wenden und deren Zahl ist Legion.
Hochachtungsvoll ergebenst Carl Reinecke
|Robert Franz frägt bei mir an, ob die Concertdirection \wohl/ seinem Sohn, dem hiesigen
Ohrenarzte Dr. Franz, den <x> ihm bestimmten Platz überlassen würde?|
Umfang
2 Blätter, 2 Seiten
Bemerkung
Die Jahreszahl ist nicht lesbar. Der Brief behandelt aber sehr wahrscheinlich die
Eröffnung des Neuen Gewandhauses am 11.12.1884.
