Carl Reinecke berichtet über die Probenorganisation und fragt nach Erlaubnis, zwei
Studenten bzw. Absolventen des Konservatoriums für die Mitwirkung im Orchester zu
engagieren
Transkript
Leipzig, 13. Oktober 1893
Hochgeehrter Herr Doctor!
Vielen Dank für Ihre Mittheilung. Die Flügel habe ich schon zu Sonnabend Nachmittag
in’s Gewandhaus bestellt, um die Aufstellung probiren zu können, hoffentlich schickt
Blüthner sie. Am Sonntag Vormittag werden wir das Concert dann im Saale unter uns
probiren und am Montag Vormittage probiren wir es mit Streich-Orchester. Vielleicht
können Sie am Sonntage[+] einen Augenblick kommen? Ich werde die Damen auf 11 Uhr einladen.
Stets Ihr ganz ergebener Carl Reinecke
*Bitte zu wenden!* (S. 218, Bl_152v) *Herr Concertmeister Prill hat mich gebeten, bei Ihnen anzufragen, ob es einem vortrefflichen
Schüler von ihm (Sohn des Hofrath Hennig[+]) wohl gestattet sei, in den Gewandhaus-Concerten an der ersten Geige[+], aber ohne Anspruch auf Honorar[+], mitzuwirken? Da unser Orchester-Mitglied Beyer noch immer krank ist glaube ich,
daß ein solcher Ersatz sehr erwünscht wäre. Herr Hennig[+], einer unserer besten Cellisten[+], der bis dahin als Conservatoriumsschüler mitwirkte, ist jetzt, so viel ich weiß,
jetzt abgegangen. Dürfte ich ihn aber nicht trotz dessen engagiren? Eine solche vortreffliche
Kraft verliert man nicht gern. D.O.*
|[...] Programme Rapallo, Levante. Ferma in Porta| |Anstellung der Conservatoristen etc.| [Lampe-Vischer]
