D-LEsa 1.3.5.0130.6.1833 Nr. 768
- Titel
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- 1890-02-18 Carl Reinecke an Paul Bernhard Limburger
- Signatur
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- D-LEsa 1.3.5.0130.6.1833 Nr. 768
- Ort des Bestandes
- Bestand
- andere Nummerierung
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- Nr. 768 (S. 134, Bl_086)
- Absender
- Empfänger
- Sprache
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- Deutsch
- Inhalt
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- Carl Reinecke äußert Bedenken bezüglich der Probenplanung
- Transkript
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- 18. Februar 1890
Geehrter Herr Consul!
Ihre Mittheilung wegen der Proben hat mich in große Bestürzung versetzt, denn eine Chorprobe am Vormittage wird kaum von zwei Dritteln besucht werden. Die Thomaner zunächst bleiben gänzlich aus, unter den Paulinern werden Viele sein die das Colleg nicht versäumen können und wollen, da sie dasselbe ohnehin am Mittwoch versäumen und unter den Damen sind Viele, welche durch ihren Beruf als Lehrerinnen an dem Besuch von Vormittags-Vorproben stets – auch am Mittwoch –
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positiv verhindert sind. Eben diese gehören zu den Besten, besuchen die Abendproben ausnahmslos und fehlen auch niemals in derAbendprobeExtra-Probe, welche bis dahin ausnahmslos am Abend stattgefunden hat. Eine große Anzahl der übrigen Damen geben Privat-Unterricht (ich nenne nur Frl. Carus, C. und M. Degener, Frl. Dorn, Frl. Heinemeyer, Frl. Sachsse, Frl. Weil, Frl. Schilling etc etc) und bringen schon durch den Besuch der Hauptproben verhältnißmäßig große pekuniäre Opfer, so daß man von ihnen nicht erwarten kann, daß sie dieselben verdoppeln. Wenn man nun erwägt, daß manche Hausfrauen auch nicht gern zweimal in naher Folge ihr Haus Vormittags verlassen und daß außerdem noch immer Zufälligkeiten eintreten, welche Diese und Jene am Besuche verhindern, so liegt es auf der Hand, daß die geplante Vormittags-Probe sehr mäßig besucht werden wird und wäre es demgemäß sehr im Interesse der Componisten, wenn Staegemann bestimmt werden könnte, einen Abend frei zu geben. Andernfalls müßte die Probe unter allen Umstände am Sonntag Vormittag sein. Entschuldigen Sie die lange Expectoration, aber es schien mir im
(S. 136, Bl_087v)
Interesse der Componisten nöthig, Ihnen die Verhältnisse klar zu legen. Es kommt noch hinzu, daß Herr Grieg 16 Damen für einen kleinen Elite-Chor braucht, welcher fast ausschließlich aus jenen obengenannten besten Sängerinnen besteht.
Hochachtungsvoll
Carl Reinecke
|Ich bitte diese kleinere Angelegenheit mit Grieg und Stägemann zu behandeln vielleicht mündlich. Lim[burger]|
|Wollen Sie holen Grieg und gehen mit ihm zu Stägemann und Goldberg
Limburger|
- 18. Februar 1890
- Umfang
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- 2 Blätter, 3 Seiten
- Datum
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- 18.02.1890
- Personenreferenz
- Aufführungsreferenz
- Werkreferenz
- Schlagworte
- Bearbeiter
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- mayer
- Bearbeitungsstatus
-
- fertig
- Statische URL
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