Carl Reinecke stimmt einer Alternativbesetzung zu und vertröstet wegen der Auskunft
über eine Arie auf den nächsten Tag. Außerdem bittet er, über die Einladung eines
Geigers zu einem Probespiel zu entscheiden und leitet ein Gutachten weiter.
Transkript
Leipzig, 7. Januar 1890
Geehrter Herr Consul!
Ihre Vorschläge betreffs des Ersatzes für Herrn Kolakowsky finde ich vortrefflich.
Was die Wahl des von Frau Heintze-D(?) vorgeschlagene Arie anlangt, so möchte ich
freundlich bitten, mir bis Morgen Abend Zeit zu lassen; ich habe den Brief der Dame
unglücklicherweise in meinem Zimmer im Gewandhause vergessen und weiß die genannte
Arie nicht mehr genau.
Hochachtungsvoll ergebenst Carl Reinecke (S. 103, Bl_064) *Ein Herr Dimitri Mecharonnoff, Geiger, war eben bei mir (er gehörte zu der Legion, die mich den ganzen Nachmittag gestört und in Anspruch genommen hat) und wünscht
Probe zu spielen. Bitte, bestimmen Sie, ob wir ihn hören wollen oder ob ihm der Bescheid
zu geben, daß kein Concert mehr frei. Ich sende Ihnen gleichzeitig mein von Ihnen
eingefordertes Gutachten, welches recht viel Zeit forderte, daher Ihr Bote leider
ein paarmal vergeblich kam; ich hatte aber seit Gestern halb 10 Uhr bis jetzt, Abends
6 Uhr keine freie Minute abgesehen von der Nacht. D.O.*
