Carl Reinecke empfiehlt Max Bruchs "Das Feuerkreuz" zur Aufführung und macht Besetzungsvorschläge.
Außerdem leitet er ein Schreiben weiter und rät, der Verfasserin abzusagen.
Transkript
Leipzig, 3. September 1889
Geehrter Herr Consul!
Endlich Gestern erhielt ich „das Feuerkreuz” von Max Bruch und kann ich Ihnen, nachdem
ich es durchgespielt habe, mittheilen, daß es ein durchaus der Aufführung durchaus würdiges Werk ist. Wenn die Parthie Frau Moran-Olden nicht
zu hoch liegt, so könnten wir das Werk sehr gut mit einheimischen Kräften, eben der
Genannten, Schelper oder Perron und Hungar besetzen. Soeben erhalte ich den inliegenden
Brief und sende Ihnen denselben mit der Bitte, (S. 70, Bl_040v) denselben nach Ihrem Ermessen beantworten zu lassen. Am einfachsten wäre es wohl,
wenn man der Dame aufrichtig schriebe, daß für diesen Winter gar keine Aussichten
sind – was doch wohl der Fall – und daß man sie daher ersuchte, sich nicht erst her
zu bemühen.
