D-LEsa 1.3.5.0130.6.1833 Nr. 721
- Titel
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- 1889-11-13 Carl Reinecke an Paul Bernhard Limburger
- Signatur
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- D-LEsa 1.3.5.0130.6.1833 Nr. 721
- Ort des Bestandes
- Bestand
- andere Nummerierung
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- Nr. 721 (S. 43, Bl_026)
- Absender
- Empfänger
- Sprache
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- Deutsch
- Inhalt
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- Carl Reinecke äußert Bedenken zur geplanten Aufführung seiner "Sommertagsbilder"
- Transkript
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- 13. November 1889
Geehrter Herr Consul!
Für den mir heute gemachten Vorschag, meine „Sommertagsbilder” am 12 Dec[ember] zur Aufführung zu bringen meinen ergebenen Dank aussprechend, muß ich dagegen verschiedene Bedenken geltend machen. Zunächst, und das ist das Wesentliche, scheint mir die Zeit zum Einstudiren eines so umfangreichen und schwierigen Werkes, welches fast dem ganzen Chore neu ist zu knapp zugemessen, zumal da erfahrungsgemäß die erste Probe nach einem Chor-Concerte
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stets schlecht besucht ist, als in der Bußtagswoche immer eine ganze Anzahl von Mitgliedern des Chor-Vereines durch das Concert des Riedel-Vereines in Anspruch genommen ist und endlich ich am Dienstag kommender Woche nicht in Leipzig anwesend bin und also einen anderen Tag zur Probe ansetzen muß, was leider auch dem Besuche der Probe nicht nützlich ist. Ferner aber glaube ich, daß die Concert-Direction sich die Schwierigkeiten und Unzuträglichkeiten nicht klar gemacht hat, die bei Vermischung eines Theiles Chor-Concertes und eines Theiles gemischtenChoConcertes entstehen. Selbstverständlich müßte ich wünschen mein Werk im ersten Theile zu sehen, da bei einem Theile unseres Publikums die Unsitte herrscht, das Concert vor Schluß zu verlassen. Wenn nun auch zum 2t. Theile den Herrn Paulinern andre Plätze angewiesen werden könnten und wenn auch die nöthigen Bänke fortgeschafft und der Flügel herbeigeschafft werden kann, wo sollen dann die Damen, welche dem Flügel weichen müssen, hin? Frl. Spies muß natürlich bei der Arie ganz vorne, also weit vom Orchester stehen. Das ist allerdings beim Oratorium \auch/ der Fall, aber es ist ein
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ganz anderes Ding, ob der Chor mitwirkend ist, oder ob er sich in Publikum verwandelt hat und ob die Sängerin sich als ein Theil in das Ganze einfügt oder ob sie als einzige Solistin auftritt. Kurz, meiner Ansicht nach wäre die einzige künstlerische und gleichzeitig meinem Werke dienliche Anordnung die ursprünglich gewesene, d. h. „Sommertagsbilder” Symphonie. Wie gesagt bleibt aber der wesentliche Grund den Vorschlag der Concert-Direction nicht annehmbar finden zu können der, daß ich wenig Hoffnung haben würde, den Chor in drei Clavier-Proben einzustudiren zu können.
Hochachtungsvoll
Carl Reinecke
|Mit Herrn Günther bemerke ich [...] nochmals [...] Vermittlungsvorschlag [...] aber wie Sie schon ohne Erfolg [...] Limburger [...] Vielleicht ein anderes Werk? Von Reinecke)| [Limburger]
- 13. November 1889
- Umfang
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- 1 Blatt, 3 Seiten
- Datum
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- 13.11.1889
- Personenreferenz
- Aufführungsreferenz
- Werkreferenz
- Schlagworte
- Bearbeiter
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- mayer
- Bearbeitungsstatus
-
- fertig
- Statische URL
- https://musiclpz.dl.uni-leipzig.de/receive/MusicLpzLetter_letter_00000209
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