D-LEsa 1.3.5.0130.6.1832 Nr. 680
- Titel
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- 1886-09-13 Carl Reinecke an Paul Bernhard Limburger
- Signatur
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- D-LEsa 1.3.5.0130.6.1832 Nr. 680
- Ort des Bestandes
- Bestand
- andere Nummerierung
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- Nr. 680 (S. 155, Bl_107)
- Absender
- Ort des Absenders
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- Leipzig
- Empfänger
- Ort des Empfängers
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- Leipzig
- Sprache
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- Deutsch
- Inhalt
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- Carl Reinecke leitet einen Brief von Bernhard Pollini weiter und begründet, weshalb die Konzertdirektion dessen Wunsch erfüllen sollte
- Transkript
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- Leipzig, 13. September 1886
Hochgeehrter Herr Consul!
Soeben erhalte ich den inliegenden Brief von Pollini und gestatte mir hinzuzufügen, daß mir persönlich ein enormer Gefallen geschähe, wenn die Concert-Direction im Stande wäre, den Wunsch Pollini’s zu erfüllen. Sie wissen in welchem Verhältnisse ich augenblicklich zu Pollini stehe (er bringt am 1st. Oct[ober] die Première meiner Oper „Auf hohen Befehl”) und Sie wissen auch welche Mittel ein Theater-Director
(S. 156, Bl_108)
in Händen das Werk Desjenigen, dem er wohl will, zu fördern und Desjenigen, dem er nicht wohl will, nicht allein zu schädigen, sondern sogar ganz todt zu machen. Uebrigens habe ich Pollini schon geschrieben, wie die Sache mit Rubinstein zusammenhing und wie dagegen er (Pollini) seinen Künstlern stets den Urlaub für’s Gewandhaus verweigert habe. Ich hoffe daher auch, daß, falls die Concert-Direction später einmal an seine Gefälligkeit apellieren sollte, er auch entgegenkommend sein werde, vorausgesetzt daß dieselbe jetzt seinen Wunsch erfüllte. Keinesfalls wäre es zu unterschätzen, wenn ein gutes Verhältniß zwischen der Concert-Direction und Pollini angebahnt würde, nicht wahr?
Indem ich also die Sache in Ihre Hände lege verbleibe
Ihr stets ergebener
Carl Reinecke
(S. 157, Bl_108v)
|An die geehrte Section.
Trotz der vorstehenden Bitte stimme ich nicht dafür den [...] Honorar [...] Pollini seine Interessen Sembrich etc. durch unseren Saal zu fördern. Bitte sich auszusprechen.
13/9/86. Limburger|
|Es wird mir sehr schwer, diese Frage zu beantworten. Ich meine, daß es gut wäre, ein Princip aufzustellen über die Gewährung des großen Saales so daß damit alles Persönliche wegfällt; vielleicht existiert schon ein solches Princip. Bei Rubinstein lag doch die Sache anders; will man aus Rücksicht auf Herrn Capellmeister R. dem sowie Pollini den Saal geben, so müssen wir ihn auch allen Lisztvereinen überlassen, und das geht doch nicht. Ich bin also für Ablehnung des Gesuches, aber mit Motivierung, so daß alles Unangenehme für Herrn Reinecke wegfällt. Braune den 14. September 86.|
- Leipzig, 13. September 1886
- Umfang
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- 2 Blätter, 3 Seiten
- Datum
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- 13.09.1886
- Personenreferenz
- Werkreferenz
- Schlagworte
- Bearbeiter
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- mayer
- Bearbeitungsstatus
-
- fertig
- Statische URL
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