Carl Reinecke dankt für die Erinnerung an die Wagner-Feier und bittet um eine Vorprobe
Transkript
10. Februar 1884
Geehrter Herr Limburger!
Es ist sehr gut, daß Sie an die Wagner-Feier gedacht haben, obgleich es auf der anderen
Seite schlimm ist, daß wir den Herrn Skerle nun nicht als Orchester-Spieler kennen
lernen, was allerdings wünschenswerth gewesen wäre. Aber freilich ist die Wagner-Feier
auch wichtig. Ich brauche nun aber eine Vorprobe, denn seit 1867 haben wir die Faust-Ouverture
nicht gemacht und ich bitte, dieselbe am (S. 94, Bl_064v) Dienstag ansetzen zu dürfen und dann zugleich die neue Symphonie probiren zu dürfen.
Ich möchte auf meine A dur-Symph[onie] verzichten, da es mir, meinen Kunstgenossen
wie Gernsheim und Scharwenka, zu peinlich ist, wenn ich selbst ihnen im Wege sei. Die Stimmen zur Arie von Spohr habe ich schon Mittwoch in Cassel zu copiren bestellt;
ich hoffe sicher, daß man mich nicht im Stich läßt, da Treiber mir rechtzeitige Zusendung
zugesagt hat.
Eiligst Ihr ergebenster Carl Reinecke
Umfang
1 Blatt, 2 Seiten
Bemerkung
Unklar, ob Xaver oder Philipp Scharwenka gemeint ist.
