Carl Reinecke kündigt ein Gespräch wegen der Anschaffung eines neuen Werkes an und
weist auf das Dirigenten-Jubiläum von Hermann Langer hin
Transkript
5. September 1883
Geehrter Herr Consul!
Da ich heute bis 3 Uhr durch Conservatoriumsstunden, eine Sitzung und zwei Proben
ganz in Anspruch genommen bin, so werde ich mir erlauben, Morgen zwischen 9 und 10
Uhr zu Ihnen zu kommen um wegen des Zöllner’schen Werkes zur Lutherfeier mit Ihnen
zu sprechen. Da die Anschaffung eines solchen Werkes aber immerhin 3-400 M. mindestens
kostet, während man wenig Aussicht hat es zum zweiten Male aufzuführen, könnten wir
Beide allein wohl schwerlich die Verantwortlichkeit (S. 71, Bl_051) dafür übernehmen! Noch erlaube mir die Anfrage [!], ob es Ihnen bekannt geworden, daß Prof. H. Langer
Morgen sein 40jähriges Dirigenten-Jubiläum feiert? Für den Fall, daß es Ihnen entgangen
sein sollte, halte ich es für meine Pflicht, Sie darauf aufmerksam zu machen, da die
Concert-Direction doch wohl in irgendwelcher Weise Notiz \davon/ nehmen wird im Hinblick
darauf, daß Langer uns hinsichtlich der Chor-Aufführungen immer sehr wichtig war und
ist und sich auch stets sehr entgegenkommend bewiesen hat.
Stets Ihr ganz ergebener Carl Reinecke
|Ich bitte geehrt. Herrn Capellmeister Reinecke und Herrn Dr. Günther sich 10 ¾ Uhr
im Crystall Palast sich [!] einzufinden um im Namen der Concert Direction (S. 72, Bl_051v) Herrn Dr. Langer zu beglückwünschen. In einer Pause besprechen wir die Angelegenheiten Lutherfeier Zöllner Walther Joachim was sich schrecklicher und merkwürdiger Weise Alles auf den 8. November [...] Limburger bitte hier Ihre Zustimmung auszusprechen [...]|
