Carl Reinecke informiert über das Engagement von Anna Schultzen von Asten
Transkript
23. Oktober 1878
Verehrter Herr Limburger!
Nachdem auch Gura und zwar Sonntag spät Abends refüsirte, wußte ich nichts Gescheidteres
als an Frau Schultzen von Asten zu telegraphiren, sie hat angenommen und ich hoffe
wir werden es nicht bereuen sie engagirt zu haben, denn sie singt vortrefflich und
ist überdies ja sehr liirt mit Frau Schumann. Inliegend ihr letzter Brief. Ich habe
ihr darauf hin geschrieben, daß ich einverstanden bin, daß sie sich von ihrer Schwester
accompagniren lasse, obgleich ich der Consequenzen halber, nicht löblich finde, wenn
sich Jeder seinen (S. 16, Bl_011v) Begleiter mitbringt. Sind Sie nun auch der Meinung, daß es im Grunde richtig wäre,
wenn ich accompagnirte, so bitte ich Sie das Ihrerseits an Frau Schultzen von Asten
zu schreiben, vielleicht hier in’s Hôtel oder an die Eisenbahn. Sie werden mir auf’s
Wort glauben, daß ich auf nichts weniger eifersüchtig und erpicht bin als auf’s Liederbegleiten,
aber hier kommt es schließlich vielleicht auf ein Princip an. Also ganz wie Sie es wünschen.
