Carl Reinecke diskutiert das Engagement von Theodor Kirchner und macht einen Programmvorschlag
Transkript
23. Februar 1878
Geehrter Herr Consul!
Ich erlaube mir, Ihnen inliegenden Brief von Stockhausen zu übersenden, woraus Sie
ersehen, daß auf ihn leider garnicht zu rechnen ist. Was meinen Sie nun aber zu Stockhausen’s
Anfrage, ob Kirchner die spanischen Liebeslieder mit mir begleite? es wäre eigentlich
reichlich so hübsch als mit Orchester; aber ob Kirchner es thut? und ob das ein besonderes
Honorar werth ist? oder ob Kirchner das nicht beansprucht? das sind alles die zu erwägenden
Fragen! Ich bitte aber doch um Ihre, resp[ective] der Concert-Direction Ansicht. Im
Falle Sie sich für Kirchner (S. 6, Bl_004v) entscheiden, will ich gerne mündlich mit ihm verhandeln. Die C-dur Serenade von Volkmann
ist sehr schwach und wir werden also wohl die in D moll wählen müssen, welche nur
einm[al] aufgeführt ward, während wir die in F dur in beiden letzten Jahren machten.
