Carl Reinecke schlägt vor, Henry Schradieck statt als Solist im Tutti einzusetzen
und einen alternativen Solisten anzufragen
Transkript
1. November 1877
Geehrter Herr Consul,
Herr Concertmeister Schradieck hat mich Gestern gebeten, ob es nicht möglich wäre,
ihn mit seinem Solospiel noch etwas hinaus zu schieben, weil seine Sologeige nicht
ganz in Ordnung ist. Da nun unglücklicherweise Röntgen wieder an seinem alten Uebel
erkrankt ist, so ist ja leider die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß er auch im
nächsten Concerte verhindert sein könnte, im Orchester mitzugeigen und für diesen
Fall wäre es allerdings wünschens- (S. 171, Bl_126) ja, fast geboten [!], daß Schradieck vom Solospiel dispensirt würde, damit er im Orchester
mitgeigen könnte. Wie wäre es, wenn man schleunigst Rappoldi aufforderte? Ueber Frl. von Edelsberg kann ich Sie beruhigen, sie sieht nicht allein noch sehr
gut aus, sondern – was wichtiger ist, sie singt auch vortrefflich.
