Carl Reinecke informiert über Absagen und schlägt alternative Besetzungen vor
Transkript
13. Oktober 1872
Geehrter Herr Legationsrath!
Also abermals Verzweiflung! Wie Sie sehen hat die Bosse auch abgelehnt. So viel ich
weiß, war nunmehr verabredet Fräulein Mahlknecht zu einer Arie und dem Duett aus dem
fliegenden Holländer einzuladen. Es wird wohl das Fruchtbringendste sein, wenn Sie
selbst bei der Dame (S. 94, Bl_070) erscheinen und sie dazu zu bestimmen suchen; in anderem Falle bitte ich Sie mich’s
wissen zu lassen, damit ich hingehe. Oder haben Sie andere Vorschläge? Allenfalls
wäre Gura, welcher bereit ist zu singen, allein ausreichend und wir bäten alsdann
Herrn Gumbert um sein Mozart’sches Horn-Concert. – Mit Schmerzen habe ich Sie Gestern noch erwartet! Sollten Sie David und mich zu einer
kleinen Besprechung wünschen, so bitte ich Sie den kleinen Ueberbringern dieses Briefchens
schriftlich eine Notiz mitzugeben, wann wir uns heute Morgen zu (S. 95, Bl_070v) Hause halten sollen.
