D-LEsa 1.3.5.0130.6.1831 Nr. 523
- Titel
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- 1860-05-20 Carl Reinecke an Wilhelm Theodor Seyfferth
- Signatur
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- D-LEsa 1.3.5.0130.6.1831 Nr. 523
- Ort des Bestandes
- Bestand
- andere Nummerierung
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- Nr. 523 (S. 7, Bl_004)
- Absender
- Ort des Absenders
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- Breslau
- Empfänger
- Ort des Empfängers
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- Leipzig
- Sprache
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- Deutsch
- Inhalt
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- Carl Reinecke betont, dass die Leitung der Leipziger Liedertafel und der Leipziger Singakademie Voraussetzung für sein Engagement als Gewandhauskapellmeister ist und diskutiert mögliche Vertragslaufzeiten
- Transkript
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- Breslau, 20. Mai 1860
Geehrter Herr Seyfferth!
Recht sehr danke ich Ihnen für Ihre freundlichen Zeilen vom 19ten. d[esselben] und für [die] darin ausgesprochene Bereitwilligkeit persönlich so viel zur Hinwegräumung der letz[ten] Hindernisse beitragen zu wollen. – Um übrigens für alle Fälle späteren Mi[ß]verständnissen vorzubeugen, erlaube ich mir noch einmal zu bemerken, daß [ich] in meinem letzten Schreiben das sichere Engagement an den Gesang-Vereine[n] alsBedingungmeines Kommens nach Leipzig habe aussprechen wollen, währen[d] aus dem Eingang Ihrer gütigen Zeilen fast hervorzugehen scheint, als hätte [ich] mich undeutlich ausgedrückt, so daß Sie glauben könnten, eine ganz unbeding[te] Zusage erhalten zu haben, welches aber nicht der Fall war. Ich hoffe aber, [daß] durch Ihre freundlichen Bemühungen auch diese letzten Hindernisse bald hinweggeräumt sein werden und daß ich dann mit Nächstem wirklich meineganz unbe[dingte]Zusage werde geben können, welches dann auch mit wahrer Freude geschehen wird.
Was Ihren freundl. Vorschlag anlangt, in diesem Falle mein Engageme[nt] vom 1st. Juli oder Juni beginnen zu lassen, um dadurch eine Entschädigung für d[ie] Umzugskosten zu gewähren, so danke ich Ihnen sehr dafür und finde an sich den [Vorschlag] sehr annehmlich, nur wäre zu bedenken, ob die Entschädigung dadurch nicht eigentlich [auf] eine imaginäre hinauslaufen würde, indem das 6jährige Engagement dann um ebenso viel Monate früher abgelaufen wäre. Würde der sechs-jährige Contr[act]
[S. 8, Bl_004v]
dann vom September an gerechnet, so wäre mir freilich Ihr Vorschlag sehr genehm; im andren Falle würde es mir dagegen erwünschter sein, wenn die verehrl. Concert-Direction mir wirklich eine Summe von 2-300 [Rth] gewähren wür[de] um dadurch einen Theil dieser Kosten decken zu können.
Sehr gerne werde ich seiner Zeit nach Leipzig kommen um dort den Contract zu unterzeichnen; überdies werde ich mich dort so bald als thunlich nach einer Wohnung umsehen <x> müssen. Schließlich muß ich Ihnen noch bemer[ken], daß ich mit großer Vorliebe die Leitung von gemischten Gesang-Vereinen führe, [so] daß es meine ganz besondere Aufgabe sein würde, für das Gedeihen der Akade[mie] nach Kräften beizutragen. Bei meinem bisherigen, ziemlich langjährigen Wirken [an] solchen Instituten ist es mir zu meiner Freude stets gelungen dieselben [...] vorzubringen und hoffe ich, daß mir dies auch in Leipzig gelingen soll.
Mit hochachtungsvollem Gruße
Ihr ganz ergebener
Carl Reinecke
Verzeihen Sie, daß der Brief unfrankiert abgeht; es ist Sonntag, die Post geschlos[sen] und meine Couverts sind mir ausgegangen!
- Breslau, 20. Mai 1860
- Umfang
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- 1 Blatt, 2 Seiten
- Bemerkung
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- Brief am rechten Rand unleserlich
- Datum
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- 20.05.1860
- Personenreferenz
- Schlagworte
- Bearbeiter
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- mayer
- Bearbeitungsstatus
-
- fertig
- Statische URL
- https://musiclpz.dl.uni-leipzig.de/receive/MusicLpzLetter_letter_00000006
- MyCoRe ID
- MusicLpzLetter_letter_00000006 (XML-Ansicht)
- Lizenz
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