Carl Reinecke bittet darum, die aktuelle Besetzung des Gewandhausorchesters zu prüfen
Transkript
4. September 1875
Geehrter Herr Consul!
Meines Erachtens nach wäre es jetzt auch dringend an der Zeit die Zusammenstellung
unseres Orchesters – welche ja hinsichtlich des Streich-Quartetts allwinterlich einige
Modificationen erleidet – durch den betreffenden Herrn Concertmeister zu erbitten.
Ich würde mich direct an Herrn C[oncert]M[eister] Röntgen deshalb gewandt haben, wenn
jetzt nicht der eigenthümliche Umstand wäre, daß Hr. C[oncert]M[eister] Röntgen (S. 140, Bl_103) sich, so viel ich weiß, seit ungefähr Januar vom Conservatorium gänzlich fern gehalten
hat und demgemäß die dortigen Kräfte nicht genau kennen wird. Ich überlasse es daher
der verehrten Concert-Direction sich über den gegenwärtigen Zustand unseres Orchesters
zu unterrichten, möchte aber die Angelegenheit zur möglichst baldigen Erledigung in
Anregung gebracht haben.
Mit hochachtungsvollem Gruße Stets ihr sehr ergebener Carl Reinecke (S. 141, Bl_103v) |Concert Brief Dölitz 5 S[eptember] 1875 Werther Herr College und Meister Herrn Dir[ector] Schleinitz Ich empfange hier in Dölitz vorstehenden Brief und möchte Sie gehorsamst bitten die
Angelegenheit nach Ihrem Ermessen einzuleiten und zu ordnen. Wollen Sie nicht mit Reinecke und den beiden Concertmeistern die Sache collegialisch besprechen und resolvieren.
Ihr ganz ergebener Limburger Von Joachims und Frau Schumann keine Antworten bis heute|
